2003 – Das 1. Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel „…?…“
…begann 2003 mit 12 Darstellern in Förster Schneiders Scheune neben der Weihnachtsschmiede und wurde damals von etwa 80 Zuschauern gesehen.
Wir waren einfach nur ein Freundeskreis, der gern sang und spielte, und zum Weihnachtsbaumverkauf von Oberförster Schneider in Deutsch-Paulsdorf zusätzlich zum „Engelsingen“ in der „Weihnachtsschmiede“ Lust hatte, ein Krippenspiel aufzuführen.
Das erste Stück hatte nicht mal einen Namen. Es war einfach die Weihnachtsgeschichte.
Unsere Technik bestand aus 1 CD-Reck mit 2 Boxen und Mikro an langer Strippe. 2 Scheinwerfer auf Stativen beleuchteten die Szene, und weil die Scheune viel zu klein war, standen nicht nur ein paar Zuschauer vor den geöffneten Scheunentoren, sondern auch unser Beleuchter – 1 Stunde lang im strömenden Regen.
Von den damaligen 12 sind 6 heute noch immer dabei.
Musik und Text stammten von S. Fietz. Seinen Stücken blieben wir auch ein paar Jahre treu.
2004 – „Spezialauftrag für einen Esel“
… war das 2. Stück. Wir hatten eigentlich nicht geplant, daraus eine Tradition zu machen, aber die Freude aller daran war einfach zu groß gewesen.
Da wir nun in einer anderen Scheune unseres Dorfes spielten und dort richtig Platz hatten, spielte auch ein echter Esel mit. Weil er nicht singen konnte, wurde er von einem unechten Esel gedoubelt, der wiederum hatte sich geweigert, die Maria zu tragen – ein perfektes Joint venture.
Aber wir hatten immerhin schon 3 Strippen-Mikros! Und mehrere bunte Scheinwerfer! Wow!
2005 – „Leuchte, leuchte kleiner Stern“
Die Truppe wuchs schnell, die Anforderungen auch! Der Kleine Stern war für den Hauptdarsteller eine große Herausforderung, musste er doch unheimlich viele Seiten Text lernen. Die Besucher waren begeistert, fast hätte man Autogrammkarten drucken müssen! Das Stück schrie förmlich nach Fortsetzung …
2006 – „Der kleine Stern und die Wünsche“
… und die Fortsetzung kam natürlich auch, wieder aus der Feder von Fietz. Hier flossen nun im Publikum das erste Mal Tränen der Rührung, die Szene des Flüchtlingstrecks, die nur „irgendwo zu Hause sein“ wollten, hatte insbesondere bei den Älteren Erinnerungen wachgerufen.
Von diesem Stück an, hatten wir nun professionelle Tontechnik. Unser Tontechniker Ingbert Klahre begleitete uns bis 2019.
2007 – „Der König im Stall“
Es ist nicht einfach, Jahr für Jahr die Weihnachtsgeschichte im immer neuen Gewand und mit immer neuer Gewichtung darzubieten. In diesem Jahr war es einmal der Mond, der sie erzählte. Schließlich hatte er alles genau und aus höherer Warte gesehen! Neues Element dieses Stückes: Die Hirten boten eine Tanzeinlage!
2008 – „Joschi und die Tiere an der Krippe“
Joschi war der Esel, also eigentlich eine Fortsetzung von 2004. In diesem Jahr fingen wir an, eigene Texte einzubinden. Joschi war natürlich wieder ECHT, ein Esel vom Deutsch-Paulsdorfer Eselhof, weshalb seine Bezugsperson Sandra kurzerhand ins Stück eingebunden wurde, mit ihrem Esel, der im wahren Leben Eddy hieß. Er hat aber auch auf Joschi gehört! Ungeplant fand sich ein weiterer tierischer Mitspieler, der Kater des Scheunenbesitzers, der einfach wie Maria auf dem Esel ritt.
Inzwischen war die Krippenspieltruppe auf 26 Mann angewachsen, ein jeder von ihnen Feuer und Flamme für die Aktion.
Joschi, der Esel, hatte arge Auseinandersetzungen auszufechten: Wollten ihn doch die anderen Tiere, Ziege, Schaf, Ochse, Mäuse, nicht in IHREN Stall lassen.
2009 – „Die Weihnachtsgeschichte“
Warum in diesem Jahr der Titel nicht besonders originell war, wissen wir nicht mehr.
Das Stück war es auf jeden Fall! Und in diesem Jahr kamen dann auch nicht nur die Besucher der Heiligen Nacht an der Krippe an, sondern auch sehr hohe Herren: Die heiligen drei Könige! Und sie schafften es auch, den bösen Herodes auszutricksen!
Ein weiteres neues Element dieses Jahres war unser Logo.
2010 – „Weißt du, wie Weihnachten klingt?“
Was ist denn ein typisches Geräusch für Weihnachten? Dieser Frage ging die kleine Annemarie in diesem Stück nach.
Ein weiterer tierischer Darsteller hatte sich in diesem Jahr der Truppe hinzugesellt. Eine Kuh. Ein echtes Rindviech stand in diesem Stück im Stall und erwies sich als sehr musikalisch.
Auch wenn unser Ensemble von Jahr zu Jahr gewachsen war, und das nicht nur in die Höhe, zumindest, was die Kinder und Jugendlichen betrifft, brauchten wir in diesem Stück die Mitarbeit des Publikums, welches sich sehr talentiert in lautstarke Wirtshausgäste verwandelte, nur um ein paar Szenen später als Straßenvolk im fernen Palästina den durchziehenden Königen ihre Reverenz zu erweisen.
Nach all den vielen Geräuschen fand Annemarie dann doch heraus, was der Klang von Weihnachten ist: die Glocken der Hirten an der Krippe im Stall. Weihnachtsglocken eben.
2011 – „Zwei Engel auf Reisen“
Endlich waren wir alle einmal Engel! Zumindest am Anfang!
Zwei Jahrtausende nach der Geburt des Erlösers. Vorweihnachtliche Geschäftigkeit wie auf Erden so im Himmel – die Engel bereiteten das Fest vor. Da wurde der Stern poliert, die Krippe gepolstert, irdische Wunschzettel sortiert und ein Engelschor probte sein Gloria, bis dass es zu Diskussionen kam unter der geflügelten Schar: Haben die Menschen denn etwas dazu gelernt seit damals? Zwei Engel wurden zu irdischer Mission delegiert und sollten es ausprobieren. Wird man ein armes Paar hereinlassen, wenn es an der Tür klopft?
Ein Stück voller Temperament, schließlich flogen bei lautstarken (gespielten ! ) Auseinandersetzungen sogar Kissen über die Bühne und ein abgedrehter Gamer schwang sein Laserschwert!
Unsere Engel trafen die Reichen, die Zerstrittenen, die Überbeschäftigen, die, deren Nächstenliebe nur im Gebetbuch stand … und fanden erst Quartier bei einer einsamen alten Frau. Und den Weihnachtsfrieden.
2012 – „Im Sternbild des Löwen“
Nach turbulenten Vorbereitungswochen stand fest: Das Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel hat ein neues Domizil. Nun steht Bethlehems Stall in der Festscheune des Dorfmuseums Markersdorf. Wir dankten unseren neuen Hausherrn und erfreuten alle mit einem wunderschönen Stück voll königlicher Pracht, zogen doch nicht nur 3 königliche und sternkundige weise Männer dem Stern hinterher, sondern auch ein vierter machte sich auf den Weg. König Coredan traf auf seinem Weg so viel Leid und Elend, dass er um diese Not zu lindern alle Edelsteine einsetzen musste, die eigentlich für das Königskind als Geschenk bestimmt waren. Er kam auch fast zu spät zur Krippe, jedoch seine Geschenke waren nun die Menschen, die er gerettet hatte.
Weil unserer munteren Truppe ein kettenrasselnder Aufseher, der eine Schar Sklaven durch die Scheune schleift noch nicht genug Action war, kam ein Görlitzer Fechtmeister zu den Proben dazu, um den treuen Diener des Königs und einen bösen Räuber für einen Schwertkampf, quer durch die ganze Scheune entlang, zu trainieren!
2013 – „Kirschzweig, Mitra, Lichterkranz“
Diese drei in Kombination so merkwürdig erscheinenden Dinge erzählten als Fundstücke in einem überdimensionalen Adventskalender einem neugierigen Geschwistertrio die Geschichte von 3 Adventsheiligen: Barbara am 4. Dezember, Nikolaus am 6. Dezember und Lucia am 13. Dezember. Die Zuschauer folgten gespannt den Lebensgeschichten dieser drei, Barbara, die standhaft vom eignen Vater in einen Turm gesperrt wurde, Nikolaus, der all seinen Reichtum verwendete, um den Armen zu helfen und zum Bischof gewählt wurde, und Lucia, die mutig war und den verfolgten Christen in deren Versteck in einer Grotte Speis und Trank brachte. Und in dieser Grotte fand dann auch das Weihnachtswunder statt …
2014 – „Aufmachen, aufmachen!“
Das wollten wir schon lange mal: die immer negativ behafteten Rollen der 3 Wirte, die Maria und Josef abweisen, in den Mittelpunkt des Stückes stellen.
Dieses Stück blieb diesmal sehr nah an der biblischen Weihnachtsgeschichte dran und nahm all unsere menschlichen Schwächen deutlich, aber auch sehr humorvoll aufs Korn.
Natürlich gab es ein Happy end, und natürlich kamen die drei geizigen, selbstsüchtigen Wirte zur Einsicht – und zur Krippe.
2015 – „Deine Beine, meine Augen“
Unser Ensemble hat in Vorfeld schon viel gelacht – schließlich wurden die beiden Hauptrollen nach Gewicht und Muskelkraft vergeben, ja, singen mussten sie natürlich auch können!
Der blinde Jason und die lahme Daria begaben sich auf den Weg nach Bethlehem, was nur zusammen funktionierte, weil der eine nicht laufen und der andere nicht sehen konnte. Also trug Jason, gutmütig und voll Gottvertrauen, die lahme Daria, die verbittert und frech war.
Viel Situationskomik und anrührende Szenen ließen unser Publikum in ein Wechselbad aus Lachen und Weinen tauchen. Aber am Ende war alles gut.
2016 – „Geschenke des Himmels“
Was schenkt man einem Neugeborenen? “ Lasst uns auf die Reise gehen, durch die Zeit und über die ganze Welt und Musik einsammeln, die das Herz der Menschen bewegt, und lasst uns auch die Gefühle der Menschen einsammeln und dem Kind schenken!“ zu diesem Entschluss waren unsere Engel(chen) gekommen, und so sammelten sie fleißig wunderbare Musik aus verschiedenen Zeitepochen und Orten. Sie waren in Marias Kemenate, besuchten den Evangelisten Lukas, waren zu Gast bei einer silbernen Hochzeit in der Zeit des Biedermeier, belauschten eine selbstbewusste Fürstin im Barock, trauerten mit einer Mutter um ihr Kind, ließen sich in einem mittelalterlichen Hafen die Seeluft um die Nase wehen und machten einem schwerkranken Mann Mut.
Das Publikum folgte ihnen fasziniert und lauschte hingerissen den schönsten Melodien, die sich Komponisten ausdenken konnten, und konnte sich nebenbei überzeugen, dass wir tatsächlich SINGEN können.
2017 – „Die Nacht der Tiere“
Eigentlich begann es wie die meisten Krippenspiele: Der Herold des Kaisers verkündete die beabsichtigte Volkszählung, und Maria & Josef machen sich auf den Weg nach Bethlehem, über Flüsse, durch die Steppe, durch Wald und Wüste.
Auf ihrer Wanderung brachten sie nicht nur den aktuellen Speiseplan des Löwen durcheinander, auch der Rachefeldzug eines Hundes konnte eben so wenig stattfinden, wie der Winterschlaf des Bären. Fortan geleitete der König der Tiere mit ständig wachsendem Gefolge die Mutter des Königs der Könige ehrerbietig ans Ziel ihrer Reise. Spätestens jedoch, als ein besonders ekliges Viech dem Engel eine moralische Standpauke hielt, hatte jeder verstanden: das war kein Stück „wie die meisten Krippenspiele“, das war das 15. „Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel“ !
Eine alte Legende besagt, dass alle Menschen in der Heiligen Nacht die Sprache der Tiere verstehen. Unser Stück verriet, was sie sich (und uns) zu sagen haben, und widerlegte dabei auch gleich noch schnell die These, dass Tiere keinen Humor hätten.
130 Tierarten erwähnt die Bibel – 13 davon, egal ob in Schuppen, Federn oder Fell gekleidet, trafen die Krippenspielbesucher in der Festscheune des Dorfmuseums Markersdorf.
2018 – „Kommt Ihr mit?“
Stellt Euch vor, Ihr bekommt die Weissagung, dass der König der Könige geboren werden soll und anlässlich dieses Ereignisses ein heller Stern aufgehen wird, damit Ihr diesem folgt und das Kind besuchen könnt.
Eines Tages seht Ihr und 12 Sterndeuter dann den Stern von Bethlehem – und was tut Ihr? Macht Ihr Euch auf den Weg? Oder eher nicht? Und warum?
Fragen über Fragen, Gründe für und wieder. So begann auch unser 16. Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel, „Kommt Ihr mit?“ .
Was die, die sich für die weite Reise entscheiden, erlebten bis sie an der Krippe standen, erzählten wir mit viel Musik, mit Spaß und Ernst, laut und leise, mal temperamentvoll, auch mal anrührend.
Melchior, Balthasar und Kaspar sowie ihre Kinder Linda, Teresa und Leander lernten schon auf dem Weg zum Gotteskind, was wichtig und richtig ist, um im Sinne dieses Kindes gut durchs Leben zu gehen. Und wie immer: Am Ende fanden wir uns alle, Darsteller und Besucher, im Stall von Bethlehem ein und bestaunen das Wunder in der Krippe.
Das Stück 2018 in Zahlen und Fakten:
- zum 1. mal wird die Bühne in die Mitte der Scheune verlegt.
- 2 Techniker kümmern sich um Licht und Ton
- 5 Personen zählte das inzwischen gewachsene Serviceteam
- eine Aufführung mehr, nämlich 6, gab es ab diesem Jahr
- zum 7. Mal waren wir nun schon in der Festscheune des Dorfmuseums Markersdorf
- die Vorbereitungszeit umfasst 15 geplante Proben
- 18 Darsteller schlüpften für Euch in 38 Rollen, wobei sie 99 Requisiten und Bühnenelemente bewegen.
- über 1000 Besucher sahen das Spiel 2018.
2019 – „Das Buntglasfenster“
Der Faszination „lichtdurchstrahlter Kirchenfenster“ kann sich kaum einer entziehen. Erst recht beeindruckt waren 2 Kinder, die in Begleitung ihrer Großmutter in einem Dom ein Buntglasfenster entdeckten, welches Bild für Bild die Weihnachtsgeschichte erzählte – doch halt! Was macht denn der Teufel in einem Kirchenfenster? Natürlich wollte er mit allen Mitteln die Geburt des Gotteskindes verhindern, aber während seine Lügen und Intrigen bei Herodes noch Gehör fanden, und es ihm auch gelang, die Herzen der Stadtbewohner Bethlehems zu erhärten, scheiterten all seine Absichten an den ehrlichen, einfachen Hirten und dem gutmütigen Vieh in Stall und Feld.
Von Fensterbild zu Fensterbild waren die beiden Kinder mehr und mehr fasziniert vom Geschehen der Heiligen Nacht und so tauchten die Geschwister als Hirte und Engel mit in die Geschichte ein. Als es in der letzten Szene gelang, dass sich Josef, Maria und das Kind vor den Soldaten des Herodes in Sicherheit bringen konnten, waren die Zuschauer, die Geschwister und deren Großmutter gleichermaßen erleichtert – nur der Teufel, der sein Ränkespiel verloren hatte, fuhr tobend und schimpfend zur Hölle, und alle erkannten: Liebe, Liebe ist die Macht, die diese Welt bewegt – nicht nur zu Weihnachten.
2020 und 2021 – 2 Jahre Spielpause
Die Coronapandemie machte uns einen Strich durch die Rechnung und, so leid es uns tat: … wir mussten auch in 2021 noch einmal absagen.
Die Entwicklung der Lage machte uns die Aufführungen nicht möglich.
Wir waren darüber sehr, sehr traurig.
Gern hätten wir unseren Besuchern gerade in dieser komplizierten Zeit mit unserer ganz speziellen Art, die Weihnachtsbotschaft zu verkünden, Hoffnung und Freude gebracht. Wir haben uns sehr darauf gefreut.
„Ohne Euch wird es für uns nicht Weihnachten“ bekamen wir oft zu hören.
Doch, es wurde. Es wird immer. Weihnachten wird es nicht durch Geschenke, Kerzen, Gänsebraten und Christbaum. Diese Dinge sollen uns nur das Fest noch schöner machen, so wie wir unsern Fans gern ein schönes Erlebnis bereiten wollen.
Weihnachten wird es auch ohne all das, in uns selbst, wenn wir die Botschaft von Hoffnung und Liebe begreifen, und füreinander da sind.
Füreinander da sein … Durch die Spenden unserer Besucher wurden jedes Jahr bedürftigen Familien in Not Weihnachtsfreude zuteil. Unsere treuen Fans halfen uns, sodass wir auch ohne Aufführung eine gewisse Summe für diesen Teil unseres Projekts zur Verfügung stellen konnten.
Das hat uns, und die Beschenkten, sehr glücklich gemacht!
Danke, danke, dankeschön.
2022 – „Heil’ge Nacht im Bauernhof“
Als es 2022 auf den Herbst zuging, war das Thema Corona immer noch nicht vom Tisch. Nun aber wollten wir auf Nummer sicher gehen: Noch ein Jahr Pause sollte es auf keinen Fall geben. Deshalb entschlossen wir uns, um auf jeden Fall einen eventuellen Hygienekonzept zu genügen, zu einer „Draußen“ Variante. Unser 18. Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel fand im Hof des Dorfmuseums Markersdorf statt, und der ganze wunderschöne 4-Seiten-Hof wurde zur Bühne für die „Heil’ge Nacht im Bauernhof“, bei der das Publikum die Akteure von einem Gebäude zum anderen begleitete, und so der Handlung vom Hoftor über das Wirtshaus, die Stallungen bis zur Scheune und Tenne folgte – mittendrin, statt nur dabei.
Die Krippenspieler entführten ihr Publikum in die Zeit vor 200 Jahren und so begleiteten die Besucher den Markersdorfer Nachtwächter und seinen Lehrling in der Heiligen Nacht, als sie zu nächtlicher Stunde in dem alten Hof nach dem Rechten sehen wollten … und sich unversehens mitten in der Weihnachtsgeschichte wiederfanden, vom Engel, der zu Maria kam, der Herbergssuche und dem bösen Wirt, der kein Zimmer frei hatte, zu den Hirten am nächtlichen Feuer und letztlich zur Krippe, in der das Jesuskind lag.
Als „Erd‘ und Sternenzelt“ und unser Chor jubelnd und rockend Halleluja sangen, waren wir und unser Publikum begeistert – und total durchgefroren… bei Minusgraden, Glatteis und leichtem Schneefall.
Und dennoch: Auch wenn wir das Experiment, ein Krippenspiel im Winter im Freien aufzuführen ganz sicher nicht wiederholen werden, war es ein ganz besonderes Erlebnis.
2023 – „7 Schafe und ein Halleluja“
Jedes Jahr die Weihnachtsgeschichte neu erzählen, möglichst neue Protagnisten finden, neben der Weihnachtsbotschaft noch den ein oder anderen kleinen Gedankenstups mit auf den Weg geben, und den Zuschauern so manches Lächeln ins Gesicht zaubern – das ist mit jedem Jahr eine neue Herausforderung. Wen hatten wir denn noch nicht im Mittelpunkt in den vergangenen Jahren? Die Schafe! Und so waren sie es, die in diesem sehr heiteren und schwungvollen Stück den roten Faden in der Hand (oder besser: in den Hufen) hielten.
7 Hirten machen sich auf, und besonders für ihre Schafe war es eine turbulente Reise voller Spaß, Abenteuer und Gefahren, bei der sie auf helfende, gefährliche, mutige, vornehme und kluge Weggefährten treffen. Während die 7 Hirten eher von bedächtiger Natur waren, voller Sorge um die Herberge Suchenden und um das neugeborene Kind und seine Mutter, waren ihre lieben Schäfchen wohl eher das, was man heute „ein bisschen crazy“ nennen würde (nicht mal der Verkündigungsengel konnte sie so recht in Schach halten) …
Wieder mal waren viele Tiere unterwegs in der Heiligen Nacht, und während der Esel den Schafen mit klugem Rat zur Seite stand, war es der Ochse, der mutig die Wölfe vertreiben musste. Die 3 Kamele der 3 Weisen aus dem Morgenland kamen auch zum (langsam wiederkäuenden) Wort, und entsprechend vergnüglich war es, ihnen allen zuzuschauen, bis sie dann dort eintrafen, wo uns die Weihnachtsgeschichte hinführt: An der Krippe des neugeborenen Gotteskindes.